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Dienstag, 31. Mai 2011

Meinungsumfrage zum Atomausstieg

In einer Artikelüberschrift des Stern heißt es: "Mehrheit für flotten Atom-Ausstieg". "Die Regierung will bis 2022 aus der Atomenergie ausstiegen - den meisten Bürgern dauert das zu lange. Ergebnis einer stern-Umfrage: Geht es nach der Mehrheit der Bürger, ist spätestens in fünf Jahren Schluss mit Atomkraft." (Mehrheit für flotten Atom-Ausstieg, in: stern.de, 31.05.11)
Interessant finde ich den Hinweis, dass in einer Umfrage für den Stern, die mir im Original leider nicht vorliegt, nur 12 Prozent für einen sofortigen Ausstieg waren. Mitte März, direkt nach der Atomkatastrophe von Fukushima, waren noch 63 Prozent. Angesichts der enormen PR-Kampagnen für einen schnellen Ausstieg aus der Kernenergie, die seit Wochen die Presse beherrschen, ist dieses Ergebnis für mich überraschend niedrig. Wahrscheinlich wäre es noch deutlich niedriger, wenn Nutzen und Nachteile der Kernenergie in den öffentlichen Medien diskutiert worden wären. Aber diese offene Debatte wurde durch die extreme Politisierung und Instrumentalisierung des Themas von allen Parteien, Umweltorganisationen, insbesondere durch Greenpeace, mit Schützenhilfe von Gewerkschaften und Kirchen, die sich teilweise schamlos an den Ereignissen in Fukushima bedienten, verhindert.
16 Prozent halten nach dieser Umfrage auch heute noch die Atomkraftwerke dauerhaft für unverzichtbar. Vielleicht gelingt es ja doch noch, die Frage unserer zukünftigen Energieversorgung und der Nutzung der Kernenergie in Deutschland mit ruhigem Verstand zu diskutieren. Es geht ja nicht darum, andere Energiewandler (z.B. Windkrafträder, Wasserkraft), Geothermie oder Bioenergie durch Kernenergie komplett zu verdrängen, sondern darum, die richtige Lösung für die Aufgaben zu finden, die sich die Gesellschaft für ihre Energieversorgung gestellt hat und damit es eines Tages nicht überall heißt:
"Germany's not "leading" anything. They're tucking their tail between their legs are running from a phantom".

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