Montag, 9. Mai 2011
Gesundheitsrisiko: Rauchen
Die Hauptursache für vermeidbare Todesfälle ist weltweit der Tabakkonsum. Kein Konsumprodukt ist gefährlicher als Tabak und keines verursacht mehr Todesfälle: Rauchen tötet ca. 5 Millionen pro Jahr.
Mehr als 70% der Todesfälle beziehen sich auf Lungen- oder Speiseröhrenkrebs oder auf einer Krebserkrankung der Bronchien. (Bundesamt für Gesundheit, Schweiz).
Geht der gegenwärtige Tabakkonsum im gleichen Ausmaß weiter wie bisher, so wird er laut WHO bis zum Jahr 2030 rund 8 Millionen Tote pro Jahr verursachen. (WHO, Why tobacco is a public health priority)
Es soll nicht zynisch klingen, aber: Wieviele Gaus müssten sich innerhalb eines Jahres ereignen, um eine vergleichbar hohe Zahl an Todesfällen zu produzieren? Und bei wievielen der Todesfälle handelte es sich dann ausschließlich um Personen, die im Verlauf ihres Lebens keinen Tabak konsumiert haben?
Dem vom Deutschen Krebsforschungszentrum herausgegeben "Tabakatlas Deutschland 2009" zufolge lassen sich in Deutschland 13 Prozent aller Todesfälle auf das Rauchen zurückführen.
Ein Raucher hat wahrscheinlich schon aufgehört zu lesen, aber Nichtraucher könnte folgendes interessieren: "Wer sich regelmäßig in Räumen aufhält, in denen geraucht wird, hat ein erhöhtes Risiko für viele Krankheiten und Beschwerden wie Herz-Kreislauf-, Krebs- und Atemwegserkrankungen. Der Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Lungenkrebs ist nach Angaben der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) eindeutig wissenschaftlich belegt. Für Kehlkopfkrebs und Tumoren des Rachenbereichs (Pharynxkarzinome) ist ein entsprechender Zusammenhang in begrenztem Umfang ebenfalls gezeigt worden, so die IARC." (Deutsches Krebsforschungszentrum, Rauchen und Passivrauchen: Risiko durch blauen Dunst)
Zynisch klingt es allerdings, wenn Atomkraftgegner das im Verhältnis zum Rauchen relativ harmlose Gesundheitsrisiko durch Strahlungen höher bewerten als die Folgen des Rauchens. Das Krebsforschungszentrum weist darauf hin, dass nicht das Nikotin direkt krebserzeugend ist, sondern überwiegend andere Stoffe.: "Rauch, Teer oder Kondensat bergen ganz andere Gefahren: Was ein Raucher einatmet oder auspustet und was im Aschenbecher verglimmt, ist in seiner Zusammensetzung nur bedingt vergleichbar mit Rauch, der beim Verbrennen von Holz, Kohle oder Öl entsteht. Allen gemeinsam sind allerdings Krebs erzeugende Produkte einer unvollständigen Verbrennung vom Typ der so genannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), die sich abhängig von Temperatur und anderen Faktoren in wechselndem Umfang bilden. Die wichtigsten sonstigen bisher nachgewiesenermaßen oder stark verdächtigen Krebs erzeugenden Substanzen im Tabakrauch sind Nitrosamine sowie einige Metalle oder Metallsalze, zum Beispiel Nickel oder Cadmium."
Ob eine Substanz giftig oder nicht giftig für den Menschen ist, entscheidet oft nur die Dosis. Nikotin hat eine anregenden und zugleich beruhigenden Wirkung auf das Nervensystem, erst in höherer Dosis gilt Nikotin als giftig.
Ein Atomkraftgegner könnte sein besonderes Engagement gegen die Kernenergie vielleicht noch damit begründen, dass der Tabakkonsum immer nur einen überschaubaren Kreis von Menschen treffe, nämlich den, der raucht oder sich mit Rauchern in einem Raum aufhalte. Selbst Schuld sei er, ähnlich wie diejenigen, die freiwillig fliegen und sich in großer Höhe gefährlicher Strahlungen aussetzen. Dies IST zynisch und egozentrisch!
Beim Tabakkonsum können die "Schadstoffe des Tabakrauchs auch direkt auf fetale Zellen wirken. Viele Substanzen können - zumindest im Tierversuch - Missbildungen und Fehlentwicklungen beim Fötus verursachen." (Deutsches Krebsforschungszentrum, Rauchen und Passivrauchen: Risiko durch blauen Dunst)
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