"Die Frage ist eher, ob wir uns einen Weiterbetrieb der alten Meiler leisten können. Die Atomkraftwerke, die in Deutschland aktuell laufen, dürften so heute nicht mehr gebaut werden. Sie werden zunehmend älter und damit störanfälliger, in ihre Sicherheit muss permanent investiert werden."Das gleiche Schicksal steht allerding auch den Windrädern und den Solarpanels bevor.
Wenn alte Meiler zu unsicher sind, müssen sie abgeschaltet werden. Aber warum sollten denn keine neuen AKW gebaut werden, die den Sichherheitsstandards entprechen? Es wäre für mich rational nachvollziehbar, wenn z.B. Greenpeace forderte, die Betreiber von AKW per Gesetz dazu zu zwingen, die von der Forschung seit Jahrzehnten weiter entwickelte, moderne Kerntechnologie einzusetzen oder neue, moderne AKW zu bauen. Aber dies fordert Greenpeace nicht.
Nicht die Forschung hat versagt, sondern die Politik, die eine unabhängige naturwissenschaftlich-technische Forschung über Jahre hat verkümmern lassen.
"Der Atommüllberg, für den es bis dato weltweit keine Entsorgungslösung gibt, wächst stetig – die Kosten, die über tausende Jahre für die Lagerung der gefährlichen Abfälle anfallen dürften, sind schier nicht abzuschätzen."Die Atomkraftgegner wissen sehr wohl, dass es seit vielen Jahren Verfahren gibt, die Risiken mit Hilfe der Transmutation zu senken. Sie bevorzugen jedoch die Endlagerung; denn was wäre die Anti-Atom-Bewegung ohne Castortransport?
"Und nicht ein Atomkraftwerk in Deutschland würde einem Terroranschlag mit einer Verkehrsmaschine standhalten – ein Szenario, das sich aktuell definitiv nicht im Strompreis spiegelt."Ein schwaches, aber publikumwirksames Argument. Jedes Land ist tödlich verwundbar: Es ist bei anhaltender aggressiver Politik gegenüber z.B. den afrikanischen Ländern (Die Kosten z.B. für einen Monat Kriegseinsatz in Libyen betragen eine Milliarde Dollar, die sinnvoll anders investiert werden könnten) nur eine Frage der Zeit, bis andere, vielleicht wirksamere Methoden und Objekte für Terroranschläge gefunden werden, wie z.B. ein Anschlag mit biochemischen Mitteln auf unser Trinkwasser ... Ich wüsste nicht, wodurch das Trinkwasser zu ersetzen wäre.
"Die Strompreise werden von Vattenfall, RWE, E.ON und EnBW beständig erhöht – all diese Konzerne betreiben in Deutschland Atomkraftwerke. Der summierte Konzernüberschuss dieser vier Energieversorger lag 2007 bei 14 Milliarden Euro. Allein E.ON hat seinen Überschuss 2007 gegenüber 2006 um 1,6 Milliarden Euro erhöht. Hohe Strompreise fallen also nicht vom Himmel, sie werden von Konzernen gemacht, deren Ziel in der Gewinnmaximierung liegt."Maximiert Siemens etwa keine Gewinne? 29.04.10, "Bislang waren Windräder mit Direktantrieb eine Spezialität mit geringem Marktanteil. Nun steigen auch Siemens und General Electric auf die Technologie um und preisen ihre Vorzüge.", in: heise.de). 30.12.10, „Der Marktanteil war in den vergangenen Jahren praktisch null“, sagt Umlauft (Siemens). „Jetzt streben wir mittelfristig 10 Prozent an“, in: FAZ, 30.12.10. FAZ: Mit diesen Maßnahmen will Siemens bis 2012 zu den größten drei auf dem Weltmarkt gehören; so hat es der Konzern vor zwei Jahren als strategisches Ziel formuliert. Im Geschäftsjahr 2009/2010 (30. September) stieg der Siemens-Umsatz um 11 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro, die Umsatzrendite betrug 11,3 Prozent.
"Hohe Strompreise fallen also nicht vom Himmel, sie werden von Konzernen gemacht, deren Ziel in der Gewinnmaximierung liegt."Warum sollte das bei Windkraft- und Solarenergie anders sein? Mir ist völlig schleierhaft, was die Atomkraftgegner den Betreibern eigentlich vorwerfen, denn die handeln doch in Übereinstimmung mit den Kriterien der Marktwirtschaft und nutzen die legalen Spielräume, um ihr Geld mit geringstem Kostenaufwand zu mehren? Sie tun im Prinzip doch nichts anderes als das, was von ihnen politisch und ökonomisch verlangt wird. Es ist schon sehr merkwürdig, wenn der Atomausstieg in Deutschland von Greenpeace damit begründet wird, dass dieser "einen einzigartigen Innovationsmotor im Bereich der Erneuerbaren Energien und der Effizienz in Gang gesetzt" (2008!) habe. Bei den gegebenen wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen wird die Kernenergie doch nur gegen neue Energiequellen getauscht, denen neue, vielleicht größere Risiken anhaften (Langzeitforschungen gibt es nicht), und dies möglicherweise unter Beibehaltung derselben Betreiber, die bisher für die Atomkraftwerke verantwortlich waren.
"Natürlich sind Strompreise auch von Rohstoffmärkten abhängig, und genau hier kann die Bundesregierung ansetzen. Um Deutschland von den zum Teil spekulativen Ausschlägen an den internationalen Energierohstoffmärkten unabhängiger zu machen, sollte Deutschland massiv auf Erneuerbare Energien und Effizienz setzen."Kein Atomkraftgegner wird je über diesen unsinnigen Satz stolpern und verstehen können, dass wir niemals von Rohstoffen unabhängig sein werden: Für Windkrafträder und Solaranlagen werden Rohstoffe benötigt, wie z.B. seltene Erden aus China (u.a. Neodym).
"Atomenergie hat aktuell einen Anteil von 6,3% der eingesetzten Primärenergie, die Uranreserven reichen für die weltweit laufenden 439 Reaktoren noch knapp 65 Jahre. Wollte man mit Atomenergie ansatzweise Klimaschutzziele erreichen, wäre ein 15-facher Ausbau der Atomkraftwerkskapazitäten notwendig - dann würden über 6000 Reaktoren weltweit laufen – das täten sie allerdings nur kurz, weil ihnen in wenigen Jahren die Uranvorräte ausgingen."Was soll man dazu sagen? Hätte sich der Greenpeace-Experte mit der Transmutation beschäftigt, dann hätte er bereits 2008 diesen Unsinn nicht mehr verbreiten müssen. Der Rohstoff für die Kernenergie wird irgendwann zu Ende gehen, aber allein der in Deutschland vorhandene Atommüll liefert Material, um unser Land 600 Jahre mit Atomstrom zu versorgen.
Aber, wie gesagt, was wäre die Anti-Atomkraft-Bewegung ohne den Atommüll?
Nun, ich habe den Eindruck, daß Greenpeace Deutschland und unsere Politiker, die jetzt für den Ausstieg und die Verteufelung der Kernenergie eintreten, auf den millionenfachen kollektiven Massenselbstmord in Deutschland hin arbeiten.
AntwortenLöschenAnders kann ich dieses Verhalten leider nicht bewerten, denn ich habe mir erlaubt, denen mal ein paar kritische Fragen zu stellen, wie Deutschlands Bevölkerung im Falle einer globalen Vulkankatastrophe, wie es sie in jüngerer geologischer Zeit schon mehrfach, auch für Europa, gab, überleben sollen. Leider erhielt ich bis heute von denen keine Antwort. Selbst unsere Bundeskanzlerin (Atomexpertin) und diverse "Landesfürsten" der BRD; alle hüllen sich in Schweigen.
Nur ein Mitglied der "Ethik-Kommission" hat geantwortet, leider nur verharmlosend. Haben die alle vielleicht schon ihren "Bunkerplatz" mit genug Lebensmitteln für mehrere Jahre und ist denen das Schicksal der "normalen Bevölkerung" vollkommen egal?
Jedenfalls dürfte klar sein, daß es im Falle einer solchen Katastrophe, auf Jahre hin, "Essig" ist, mir der sogenannten "regenerativen" Energie, denn fast jede davon benötigt, zu ihrer Verwirklichung, die Sonne.
Doch ich erlaube mir die Frage, wie die Sonne die Erdoberfläche erreichen soll, wenn sie daran durch Staub- und Schwefeldioxyd in der oberen Atmosphäre gehindert wird (Vulkanischer Winter)? Kann mir darauf mal jemand eine plausible Antwort geben?
Greenpeace und unsere Politiker sind dazu jedenfalls, allem Anschein nach, nicht gewillt.
Wir hatten alleine im letzten Jahrtausend Hungersnöte, die jeweils durch nur einen starken Vulkanausbruch verursacht wurden.
Jedenfalls ist Fakt, daß in solch einem Fall die "erneuerbaren" Energien Probleme haben werden, effektiv zu wirken, denn dann herrschen, hier in Deutschland und Nordeuropa, reichlich Minusgrade.
Doch wollen wir doch mal nachschauen;
Die "erneuerbaren" Energien, nach Alphabet, und ihre Schwächen:
Biogas,
woher den Grundstoff nehmen, wenn der Boden gefroren
Geothermie,
in Deutschland noch fast unbekannt
Gezeitenkraftwerke,
die Nordsee dürfte in Küstennähe auch gefroren sein, so daß die Generatoren im Eis liegen
Sonne,
woher Solarenergie nehmen, wenn Asche und Schwefeldioxyd die Sonneneinstrahlung stark mindern, oder total verhindern
Wasserkraft,
wenn Seen und Flüsse gefroren, keine Wasserkraft
Windkraft,
offshore Windmasten sind, so wie die Bilder im Fernsehen zeigen, NICHT gegen Eisgang gesichert und ob der Wind ausreichend weht, wenn die Sonneneinstrahlung für keine ausreichend unterschiedlich warmen Zonen in Deutschland, oder auf der Erde sorgt, das soll mal ein Meteorologe beantworten.
Sonstige Energiequellen:
Braunkohle,
schwierige Förderung bei gefrorenen Böden; siehe DDR in den 70ern
Erdgas,
wird in den Quellenländern, wie Russland uam. selber gebraucht
Erdöl,
werden die Quellenländer dann selber verbrauchen
Steinkohle,
müßte erst wieder ausreichend erschlossen werden und Braunkohlekraftwerke sollen dafür angeblich nicht geeignet sein.
Teil 2...
... Teil 2
AntwortenLöschenNun, ich bin kein Fachmann, doch im Moment fallen mir keine anderen Energiequellen ein.
Diese Katastrophe kann in kurzer Zeit eintreten, oder erst in tausend Jahren. Fakt ist aber, daß z.B. der Yellowstone, ein sogenannter Supervulkan, laut FS-Sendung einen Zyklus von ca. 650 000 Jahren haben und um die 70 000 Jahre überfällig sein soll.
Wenn in Kürze solch eine Katastrophe ausbrechen sollte, dann haben wir eben Pech gehabt. Doch wir haben vornehmlich, wenn wir nicht wollen, daß es der Menschheit so geht, wie den Dinos, eine Verantwortung für die uns folgenden Generationen, was bedeutet, daß wir für eine Energieversorgung sorgen müssen, die uns über mehrere Jahre mit Licht, Wärme und Nahrung versorgt, auch wenn bei uns alles gefroren ist.
Die Kernenergie wird, gerade wegen Fukushima, im Moment total verteufelt, doch ich bin der Ansicht, daß sie beherrschbar ist, wenn man nicht an der Sicherheit spart, wie es jedoch leider in Japan geschah. Wieso hat man dort, obwohl man die Erdbebengefahr kannte und die Gefahr der Tsunamis, nicht so sicher und vorausschauend gebaut, wie es angebracht war? Stattdessen wurden sogar einfachste Sicherheitsanforderungen, aus Gewinnsucht, mißachtet und Auflagen nicht erfüllt.
Wäre Fukushima nicht gewesen, würden bei uns jetzt nicht so viele sich dabei überschlagen, möglichst in den "nächsten Minuten" alle AKWs abzuschalten und nur noch "erneuerbare" Energie zuzulassen, obwohl sie es besser wissen müßten.
Kernenergie gehört allerdings nicht in die Hand von Gesellschaften, die gewinn- und renditeorientiert arbeiten, sondern muß vom Staat betrieben werden und zwar so sicher, wie es geht. Dazu gehören auch u.a. mehrere verbunkerte und stark abgefederte Notgeneratoren, sichere Stahlbetonhüllen, Schutzdeiche uam. Daß das nicht für ein paar Euros zu bekommen ist, ist mir klar, doch wenn ich mir alleine ansehe, was die Auslandseinsätze unserer Bundeswehr kosten, dann sehe ich viel Geld, welches wir für den Aufbau einer sicheren Kernenergieversorgung, für das Überleben unser Kinder und Kindeskinder, aufwenden könnten.
Leider steht dem aber die Geltungssucht unserer Politiker im Wege, die Deutschland gerne als ständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat sehen und uns scheinbar an die Seite der USA als Weltordnungspolizei etablieren wollen.
Auch die Freunde bei und von Greenpeace dürften einiges dagegen haben, wenn die plötzlich merken, daß die Kernenergie benötigt wird. Machen die doch viel Image dadurch, daß sie die Kernenergie verteufeln. Sind die doch vermutlich dann, wenn das eintrifft, was ich skizziert habe, schon unter der Erde, weshalb denen das Überleben der Generationen nach uns, vermutlich egal ist. Diesen Eindruck habe ich jedenfalls gewonnen.
Doch was soll‘s. Mich betrifft das nicht, denn ich habe keine Kinder, für die ich vorsorgen sollte. Gehen wir ruhig den Weg weiter, den wir im Moment dabei sind, einzuschlagen und überlassen wir die Erde den Spezies, die nach solch einer Katastrophe die Menschen vermutlich ablösen werden.
Manfred Durhak