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Sonntag, 22. Mai 2011

Kleinfeld: Schneller Ausstieg - Risiko für die industrielle Entwicklung in Deutschland

Klaus Kleinfeld, frühere Siemens-Vorstand und heute Chef des Aluminiumriesen Alcoa, gehört zu den einflussreichsten Managern in den USA.
Alcoa werde angesichts der Energiedebatte keine neuen Produktionsstätten in Deutschland aufbauen: "Wenn es um die Herstellung des Grundmaterials geht, gibt es weltweit genügend Standorte, an denen Energie deutlich günstiger und trotzdem sauber ist", sagte Alcoa-CEO Klaus Kleinfeld der "Welt am Sonntag" (WaS). Alcoa unterhalte derzeit vier Standorte in Deutschland, an denen Aluminium weiterverarbeitet wird.
Einen schnellen Atomausstieg in Deutschland hält Kleinfeld für riskant: "Eine radikal veränderte Energiepolitik kann zum Risiko für die industrielle Entwicklung in Deutschland werden". Die Diskussion über eine Energiewende hält Kleinfeld für notwendig und er erklärt, es sei "wichtig und richtig" über den Energiemix der Zukunft nachzudenken. "Ziel muss es sein, nicht nur günstig, sondern auch verlässlich und sauber Energie zu produzieren." Er ist davon überzeugt, dass die Nachhaltigkeitsdebatte früher oder später jeden einholen werde. Auch in China werde über Atomkraft debattiert. "Aber die Energieerzeugung ist nur das eine Thema. Es muss auch mehr um Energieeffizienz gehen. Und dann sind wir sofort bei der Frage, welche Rohstoffe wir einsetzen." (Interview mit Klaus Kleinfeld, in: Welt Online, 22.05.11)

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