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Sonntag, 15. Mai 2011

Bischof Ulrich: Risiko der Kernenergie ist nicht eingrenzbar

Es überrascht mich schon, dass ein Kirchenoberhaupt sich in die aktuelle Angstdebatte einmischt und eine naturwissenschaftliche Angelegenheit, die Generationen von Physikern, Kernphysikern, Teilchen-Kernphyikern, Strahlenmedizinern und Ingenieuren aufgrund unvollständigen Datenmaterials bis heute nicht endgültig beantworten konnten, abschließend bewertet: Das Risiko der Kernenergie sei weder räumlich noch zeitlich eingrenzbar. "Das ist eine Technik, die in der Lage ist, den Bestand der Schöpfung zu gefährden", sagte der nordelbische Landesbischof Gerhard Ulrich (in: evangelisch.de, 13.05.2011). Deshalb fordere er den kompletten Ausstieg aus der Nutzung der Atomkraft.

Der komplette Bestand der Schöpfung ist, abgesehen von der menschlichen Gier, durch ganz andere Gefahren bedroht, die ebenfalls räumlich und zeitlich nicht eingrenzbar sind, aber, im Vergleich zu herkömmlichen AKW, weitaus weniger bzw. von der Öffentlichkeit gar nicht kontrollierbar sind. Dazu gehören die Erforschung und Herstellung biologischer und chemischer Kampfstoffe, die Vogelgrippe (ein Resultat der Massentierhaltung), die kriminellen Aktivitäten der Pestizidhersteller, der Nahrungs- und Futtermittelindustrie, der Saatmittelindustrie usw. Auch die Frage nach dem Verbleib der zigtausende von Tonnen hoch giftigen radioaktiven Materials, das bei der Gas- und Erdölförderung entsteht und ohne Kennzeichnung und Nachweis unbekannt auf irgendwelchen Deponien landet!

Si tacuisses, philosophus mansisses. Oder bitte nacharbeiten!

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