wie Greenpeace betont.
"Wenn die deutschen Atomkraftwerke in den nächsten Jahren vom Netz gehen, ist (zumindest in Deutschland) das Risiko eines GAU wie 1986 in Tschernobyl oder 2011 in Fukushima mit seinen unkalkulierbaren Folgen weitestgehend gebannt."Dies ist völliger Unsinn. Unser Land ist von Ländern mit bestehenden und geplanten Atomkraftwerken umgeben, d.h. statistisch lässt sich die Gefahr eines Gaus vermindern, aber nicht in Bezug auf die Folgen, da es dafür keine Rolle spielt, ob das Atomkraftwerk diesseits oder jenseits der deutschen Grenzen steht.
Wider besseren Wissens wird in dem Schulmaterial der Eindruck vermittelt, dass sich die Energieversorgung ohne Rücksicht auf die anderen europäischen Länder für Deutschland allein klären lässt. Die Information, dass Deutschland möglicherweise über Jahrzehnte mit Atomstrom aus den Nachbarländern versorgt werden muss, wird unterschlagen, auch die Tatsache, dass bereits Proteste aus den Nachbarländern vorliegen, deren Stromversorgung am Limit ist und die befürchten, Deutschland werde sich zukünftig seinen Wirtschaftsaufschwung auf Kosten anderer Länder organisieren und sich obendrein noch als Klassenprimus im Umweltschutz international Vorteile verschaffen. Der Blick wird von Greenpeace aber nur nach innen gerichtet, es argumentiert deutschnational.
Es ist möglich, dass den Verfassern dieses Materials nicht bewusst ist, dass sie damit die Grenze zum Fanatismus und zur Indoktrination bereits überschritten haben: Greenpeace hält das Schulungsmaterial für geeignet, auch in niedrigeren Klassenstufen eingesetzt zu werden. Sie weisen darauf hin, dass es für die Thematik Energiewende/Atomkraft lehrplanrelevante Anknüpfungspunkte zu natur- und gesellschaftswissenschaftlichen
Fächern, Geografie, Geschichte, Ethik/Religion und Arbeitslehre gebe.
Drei ideologische Grundthemen sollen mit dem Schulungsmaterial abgedeckt werden:
"aktuelle weltpolitische Problemstellung", "eine Wertediskussion" und "eigenen Verantwortung", wobei unter Verantwortung lediglich die konkreten Maßnahmen verstanden werden, die jeder Einzelne ergreifen kann, um Energie zu sparen.
Das Freund-Feind-Bild der Atomkraftgegner wird in den Unterricht hineingetragen. Greenpeace repräsentiert die Seite des Guten, wie es in seiner Selbstdarstellung noch einmal unmissverständlich erklärt: " Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der Lebensgrundlagen kämpft. Unser Ziel ist es, Umweltzerstörung zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern und Lösungen durchzusetzen." Das alles trifft im Weltbild von Greenpeace auf Befürworter der Kernenergie, das Böse, natürlich nicht zu.
Ich denke, dass es sich bei diesem „Kinder- und Jugendprojekte“ - Bildungsmaterial zu erneuerbaren Energien um Propagandamaterial handelt, das Lehrer als Mittler dazu benutzt, Kinder und Jugendliche im Sinne einer bestimmten weltanschaulichen Richtung mit Hilfe von Arbeitsblättern, didaktischen Hinweisen, ausgewählten Literatur-, Link- und Filmtipps für die Lehrer "ganzheitlich" zu indoktrinieren.
Greenpeace ist vielleicht "überparteilich und völlig unabhängig von Politik, Parteien und Industrie", aber um eine objektive Urteilsfähigkeit der Schüler ist Greenpeace nicht bemüht.
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