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Donnerstag, 18. Juli 2013

Die Kosten der Energiewende beenden das Experiment (Presseschau)

Interview mit dem Ökonom Justus Haucap, "Die Kosten fahren die Energiewende an die Wand", 17.07.2013
Die Energiewende ist ein gigantisches Experiment. Die Regierung achtet dabei viel zu wenig auf die Kosten, kritisiert der renommierte Ökonom Justus Haucap.
Haucap: "In Deutschland ist aber mittlerweile die CO2-Vermeidung nur noch ein Ziel unter vielen, der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist ein eigenständiges Ziel geworden."
(FAZ)

Dienstag, 16. Juli 2013

Die Kosten der Energiewende für Privathaushalte steigen weiter (Presseschau)

Die Kosten der Energiewende für Privathaushalte: So viel wie ein Milchkaffee würde die Energiewende den Bürger im Monat kosten, hatte die Regierung 2011 suggeriert. Das ist gründlich daneben gegangen. Der eine Satz verfolgt Angela Merkel unerbittlich. „Die EEG-Umlage soll nicht über ihre heutige Größenordnung hinaus steigen; heute liegt sie bei etwa 3,5 Cent pro Kilowattstunde.“ Das sagte die Kanzlerin im Juni 2011 im Bundestag. Inzwischen ist die im Strompreis enthaltene und im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verankerte Umlage auf 5,3 Cent gestiegen. 2014 werden es 6 bis 6,5 Cent sein. Fast schon das Doppelte dessen, was Merkel wollte. Selten legt sich die Bundeskanzlerin genau fest, aber hier hat sie den Anschein erweckt, mehr als die 3,5 Cent sollten es nicht werden. Doch statt 122 Euro sind es inzwischen 185 Euro, die ein Haushalt bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden nur für die Ökostrom-Umlage im Jahr berappen muss. (Handelsblatt)

Sonntag, 14. Juli 2013

Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wird durch die EU gekippt - und was kommt danach?

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), Berlin, hatte am 24. Juli 2012 kritisiert, dass ein Großteil der Preiserhöhungen auf die EEG-Umlage zurückzuführen sei. Die Stromrechnung für Kleinverbraucher sei in den letzten Jahren gestiegen:
  • 2000 zahlte der durchschnittliche Haushaltskunde 14 Cent pro kWh, davon 0,2 Cent für die EEG-Umlage, 
  • 2009 seien es 23 Cent pro kWh und 1,3 Cent EEG-Umlage gewesen, 
  • aktuell seien es rund 26 Cent pro kWh und 3,59 Cent EEG-Umlage.
Die EEG-Umlage, das zentrale Förderinstrument zum Ausbau der erneuerbaren Energien, soll eigentlich von allen Stromverbrauchern gleichermaßen getragen werden. Nur einige Industriebetriebe sollten von der Umlage ausgenommen werden, weil sie im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleiben sollten. Die Umlage muss dann von kleinen Firmen und Haushalten ausgeglichen werden.
Auf diese Weise würden nach Angaben des BEE deutsche Unternehmen derzeit um jährlich 2,5 Mrd Euro entlastet. Hinzu komme, dass Großverbraucher seit diesem Jahr voll von den Netzentgelten befreit wurden. Dies entlaste sie zusätzlich um 1,1 Mrd Euro. Schätzungen zufolge wird das Volumen der EEG-Ausnahmen 2014 auf rund fünf Milliarden Euro anwachsen (Focus).

"Kernkraft verendet an grüner Konkurrenz" - oder vielleicht umgekehrt?


Die Überschrift eines Beitrags im  n-tv von Samstag, 13. Juli 2013: "Studie widerlegt Comeback-Phantasien. Kernkraft verendet an grüner Konkurrenz", zielt in die falsche Richtung. Die Energiewende hat ihre besten Zeiten in Deutschland hinter sich. Firmen aus den Bereichen der erneuern Energien stürzen zuhauf in die Pleite, die Offshore-Windparks erweisen sich als Giga-Flop, Bürgerinitiativen setzen sich erfolgreich gegen Windkraftwerke an Land und gegen Fracking zur Wehr, nur die Kohlekraftwerke erleben einen neuen Boom, mit dem sich die Kernkraftgegner von ihren hehren Zielen, die Umwelt zu schonen und die CO2-Emissionen zu verringern, verabschieden müssen. Die EEG-Umlage treibt die Preise für Verbraucher und die sozialen Probleme in die Höhe und schont vor allem Großbetriebe. In den Medien häuft sich die Kritik an den Folgen der Energiewende, keine zwei Jahre nach dem fatalen Beschluss, aus der Kernenergie auszusteigen. 

Der Verfasser des n-tv-Artikels, Issio Ehrich, meint, dass der Atomausstieg in Deutschland längst beschlossen und daran nicht mehr zu rütteln sei. Er lehnt ein "Comeback einer sterbenden Branche" ab. Atomkraft rechne sich nicht, behauptet er, sie sei zu teuer.
Umweltschützer aus den USA sehen gerade wegen der Kosten besorgt, aber anerkennend nach China und verfolgen aufmerksam den Bau einer neuen Generation von Kernreaktoren.